Natur pur

Was geschieht, wenn sich sechs Muotathaler zu einer Gruppe formieren, um die Urgesänge ihrer Vorfahren zu pflegen? Dies ist die spannende und einzigartige Geschichte von «Natur pur».
Sie begann 2007, als sich sechs Freunde entschieden, alte Muotataler Jüüzli und Lieder auf einer CD festzuhalten. Nicht etwa im Studio, sondern mit einfachsten Mitteln, wurde die Musik live aufgenommen: Wild, echt und unverfälscht. Möglicherweise ist es genau diese Besonderheit, die das Publikum so schätzt. Dieser Tonträger ist inzwischen in zweiter Auflage erschienen. Aufgrund der natürlichen und unbearbeiteten Aufnahmen nannten sich die sechs Juuzer nach diesem ersten Projekt «Natur pur». Damit begann für sie eine bewegende Zeit: Sie gaben dem Naturjuuz wieder eine Stimme und erlebten gemeinsam viele kulturelle Engagements, Konzerte und Abenteuer.
Doch dann kam alles anders: Am Neujahrstag 2015 verstarb Mitglied Geri Schelbert unerwartet an Herzversagen. Nach diesem grossen Verlust folgte eine Zeit vieler Fragen, denn dieser Schicksalsschlag hinterliess Wunden. Er schweisste die Freunde jedoch auch näher zusammen und liess alle spüren: «Wir gehen unseren Weg weiter.»
Am 27. Januar 2017 erschien ein weiteres Werk mit «Natur pur»; Die CD «Schrägers & Gräders us äm Muotatal» zusammen mit der Schwyzerörgeli-Formation «Echo vom Schattenhalb». Traditionelle, lüpfige Schwyzerörgelitänze kombiniert mit herzhaft gesungenen Jüüzli und wehmütigen Chuäreihäli, dem Urgesang aus dem Muotatal.
Aus Zeitgründen beschloss Kurt Gwerder, der Gründungs-Initiant, am 9. Januar 2020 die Juuzer-Bühne zu verlassen. Nach weiteren erfolgreichen Jahren und Auftritten entschieden sich auch die restlichen vier Freunde, Bernhard Betschart, Daniel Schmidig, Christian Gwerder und Heinz Gwerder den Kreis zu schliessen. Am 20. Mai 2024 wurde die Gruppe aufgelöst. Bei einem lustigen und gemütlichen Abend mit juuzen und singen, genauso wie alles begonnen hat.
17 Jahre waren «Natur pur» auf verschiedensten Bühnen bis weit über die Landesgrenze zu erleben. So waren sie über viele Jahre hinweg am bekannten Volkskulturfest OBWALD, mehrmals bei SRF Potzmusig, am Appenzeller Ländlerfest, in der Allerheiligen-Hofkirche in München oder auf dem Hahneberg in Berlin zu hören. Unzählige Auftritte an Kulturevents oder Jodelabende, von urchigen Alpgottesdiensten bis auf die Bühne vom KKL Luzern. Auch auf verschiedensten Doku-Filmen übers Juuzen wurde die Gruppe verewigt. Mit dabei immer eine Prise Muotathaler Humor und Schalk!
Sie vertraten den Naturjuuz mit viel Enthusiasmus und Freude und haben dabei das gemacht, was sie von Herzen gerne taten: Frisch und frei von der Seele singen. Damit repräsentierten sie ein Stück Zeitgeschichte und sorgten mit ihrem individuellen Gesang für grosse Gefühle, Begeisterung und eine tiefe Verbundenheit zur Heimat.